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1305. Dezember 4. (Striegau).

prid. non. Dec.

Beatrix, Herzogin von Schlesien und Herrin von Fürstenberg, bekräftigt den Sühnvertrag, welchen der Komtur Bruder Günther wegen des von dem Bruder Konrad weiland rectoris curie in Scedelicz (Zedlitz in Böhmen) an Konrad von Langinberc weiland Müller in Stanuwicz (Stanowitz Kr. Striegau) begangenen Todschlages mit den Verwandten des Ermordeten, nämlich dessen Gattin Jutta, dessen Bruder Pezcold, Heinrich Sohn des Baurus (! sicherlich Bavarus zu lesen), Konrad von Breslau, Siffrid, Heinrich dem Langen von Peterswalde, Müller Hertil, Schwestermann der Wittwe, Siffrid und Hermann Söhnen, Gertrud und Katharina Töchtern des Erschlagenen, geschlossen hatte, demzufolge letztere ein Wehrgeld von 12 M. erhalten, der gleichfalls verwundete Diener des Getödteten 1 1/2 M. Schmerzensgeld, der letzteren behandelnde Arzt (cerulicus, dasselbe was bei Du Cange cerugia, Chirurg) 1 M. emptängt und an der Mordstätte ein Kreuz errichtet wird. Nach Erfüllung dieser Bedingungen haben beide Parteien im Ding vor Vogt und Schöffen (der Stadt Striegau) Urfehde geschworen, und den Sühnvertrag hat die Herzogin durch ihr Siegel, das des Komturs Günther und das Stadtsiegel von Striegau bekräftigen lassen.

Z.: Herr Heinrich und Mag. Jakob Kapläne der Herzogin, Zcapilo, Gumpert, Hermann Rose, Apeczco in Acie, Engelbert Schlächter; ausgef. durch Konrad Rektor der Schulen in Striegau.


Or im Grossprioratsarchiv zu Prag, an dem 3 Siegel an Pergamentstreifen gehangen haben; von diesen ist nur das erste, das der Herzogin mit kleinem Helmrücksiegel, in beschädigtem Zustande erhalten.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.